Dem Junggesellen Christian von Lauthausen, so besagt die Legende, sei im April 1397 die Jungfrau Maria mit dem vom Kreuz genommenen Jesus auf dem Schoß erschienen. Er habe den Auftrag erhalten, in Köln eine Darstellung der Maria schnitzen und das Werk in Bödingen aufstellen zu lassen. Er tat wie ihm geheißen und verehrte das Bild, indem er Tag und Nacht eine Kerze davor brennen ließ. Das Wunder der Erscheinung lockte bald mehr und mehr Menschen nach Bödingen. Eine Kirche wurde errichtet, ein Kloster gebaut, der Ort Bödingen entstand, wodurch das ursprüngliche Bödingen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Altenbödingen wurde.
Das Ziel der Wallfahrten von Menschen aus Nah und Fern war von Anfang an bis heute das Gnadenbild Marias. Eine Nachbildung ist am Tor zum Kirchenplatz angebracht, das Original befindet sich in der – bei Dunkelheit eindrucksvoll beleuchteten – Kirche „Zur schmerzhaften Mutter“. Seit 600 Jahren feiert Bödingen außerdem am vierten Freitag nach Ostern das „Kompassionsfest“.
Die überregionale Bedeutung der Kirche und des mittlerweile aufgegebenen Klosters wird angesichts des hervorragend renovierten Zustandes augenfällig.